Das Werk 5 entsteht als bis dato größte Einzelinvestition nicht nur, um die Fertigungskapazität mit 2.500 Quadratmetern zusätzlicher Produktionsfläche um 30 Prozent zu erhöhen und damit der anhaltend hohen Nachfrage nach Franke CT-Lagern gerecht zu werden. Vielmehr ist der Neubau auch ein weiterer Schritt zur Neugliederung des Unternehmens nach Produktgruppen und zur Einführung einer Matrixorganisation.
Grundlage des 72 Meter langen und 24 Meter breiten Gebäudes sind im wahrsten Sinn des Wortes 450 Pfahlfundamente, die 2016 bis zu zehn Meter tief in den Untergrund getrieben werden. Teile der 40 Zentimeter starken Betonbodenplatte sind voneinander entkoppelt, um spätere Schwingungen auszuschließen. Elementarer Bestandteil des Werks sind Shopfloor- und Reko-Bereiche. Dort können sich die Produktionsteams des nunmehr hier konzentrierten Bereichs hochdynamische Speziallager – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Ringfertigung, der Zerspanung, der Lagermontage, der Qualitätssicherung und der Versandlogistik – auf kurzen Wegen treffen und absprechen. Im Juli 2017 steht die Halle und wird sogleich für eine Betriebsversammlung und ein Sommerfest genutzt. Bis Ende des Jahres werden die Maschinen aufgestellt, manche davon sind neu, manche werden aus anderen Werken gebracht.
Dies schafft unter anderem im Werk 4 Platz dafür, die bereits eingeführte Matrixorganisation im Bereich Montage von Speziallagern durch die räumliche Zusammenführung (nach einem größeren Umbau 2022) einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft zu entwickeln: Alle Mitarbeitenden dieser Produktgruppe, von der Konstruktion über die Beschaffung, die Arbeitsvorbereitung, das Qualitätsmanagement bis hin zur Produktion rücken auf einer Etage zusammen – inklusive eines gemeinsamen Pausenbereichs. Dies entspricht bereits der Organisationsform „Matrix 3“, also der Zusammenführung von Denk- und Handarbeit.
Die Matrixorganisation mit ihren flachen Hierarchien und kurzen Wegen optimiert nicht nur die Wertströme im Unternehmen. Sie führt durch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zudem zu einer stärkeren Kundenorientierung und Liefertreue, verbessert die Koordination und Kommunikation, steigert durch die enge Zusammenarbeit der Mitarbeitenden deren Fachwissen und nutzt Ressourcen effizienter. Dies gilt in der gesamten Produktion übrigens auch für Papier, das größtenteils durch Bildschirme direkt an den Arbeitsplätzen ersetzt wurde.
Aktuell arbeitet Franke intensiv daran, die Matrixorganisation auf weitere Unternehmensbereiche auszuweiten. Sichtbarer Ausdruck des tiefgreifenden Wandels ist das derzeitige Organigramm, in dem sich flache Hierarchien, die Matrix und neue Fachbereiche wie Lean Management und Digitalisierung wiederfinden. //
Die Matrixorganisation definiert eine völlig neue Art der Zusammenarbeit. Sie kommt der Agilität, Qualität sowie der Kundenorientierung zugute und sorgt letztlich auch für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden.