Zahlreiche Automobilhersteller, hier Audi, setzen schon früh auf die Linearsysteme von Franke.
Lange spielt Erich Frankes Idee, Stahldrähte als Wälzkörperbahn einzusetzen, nur bei Lagern für Drehbewegungen eine Rolle. Die Anwendung des genialen Prinzips auf lineare Bewegungen begründet ein zusätzliches lukratives Geschäftsfeld, das bis heute eine wichtige Rolle im Produktportfolio einnimmt.
Laufstäbe für Längsführungen produziert Franke bereits in den 1960er-Jahren, allerdings in geringem Umfang eher „nebenher“ und nur auf konkreten Kundenwunsch. 1969 erfährt das Thema eine Dynamisierung, weil der Kunde Daimler-Benz explizit eine Führungsschiene für Längsführungen beauftragt. Franke konstruiert hierzu als Neuerung eine innere Spieleinstellung, der 1970 ein Kugelrückführelement folgt. Beides zusammen eröffnet den Führungsschienen ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.
Einen wichtigen Meilenstein markiert das Jahr 1972: Erstmals wird das bei den Drahtwälzlagern etablierte Prinzip der eingelegten Drahtlaufbahnen auf ein Linearsystem übertragen. Gleichzeitig ist das Unternehmen bestrebt, die große Abhängigkeit vom Lizenzpartner Hoesch Rothe Erde Schmiedag AG (HRS) zu mindern und das Produkt- und Kundenportfolio zu erweitern. Sehr bewusst wird deshalb entschieden, mit Linearsystemen ein zweites Standbein aufzubauen. Nach weiteren Verbesserungen kommt deshalb 1975 die erste Normreihe für Führungsschlitten auf den Markt. Erster Abnehmer ist die Firma Steelweld. Auch für die in der Automobilindustrie eingesetzten Schweißmaschinen eignen sich die Franke-Führungsschlitten bestens. Einem ersten Großauftrag von Audi folgen zahlreiche weitere aus der Automobilbranche. Allein zwischen 1977 und 1981 verdoppelt sich der Umsatz mit Führungsschlitten auf über 2 Millionen D-Mark.
Weitere Innovationen wie elektronische Steuerungen für die Linearführungen (1977) oder Führungsschienen aus Aluminium (1992) etablieren die Linearsysteme erfolgreich als zweites Standbein. Heute erwirtschaften sie 25 Prozent des Gesamtumsatzes. //